Anlässlich des Abschlusses von 2019 entfaltet sich Fiction Fiction als eine gespenstische Erwartung – aus dem Takt geraten und doch von Vorhergehendem durchdrungen. Ein Foto einer Barrikade, der Klang einer Aura, ultranass. Eine poetische Gegenüberstellung, ein Zusammenfluss von Tänzen, Bewegungen, Beinahe-Gedanken und Gesten, entnommen aus BRUNO (2021) und Death by Landscape (2024), zwei früheren Arbeiten von Alix Eynaudi, gemeinsam aufgeführt mit Hugo Le Brigand.
Hier ist Choreografie ein Akt der Rekonfiguration – ein wiederbelebter Abdruck, eine zarte Verhandlung der Präsenz. Bewegungen treiben durch eine Gegenwart, die mit Erinnerung durchzogen ist, in der vergangene Gesten nicht einfach wiederholt, sondern ungleichmäßig verändert, neu zusammengesetzt und überdacht werden. Worte drängen unter die Haut des Tanzes, eine endlose Neuinterpretation, ein poröser Austausch zwischen dem, was war, und dem, was bleibt – zwischen Fiktion und Fiktion.
Die Aufführung wird von Raimundas Malašauskas anlässlich der Buchveröffentlichung von Suzon: Selected Writings by Raimundas Malašauskas eingeführt, in dem Alix Eynaudi vorkommt. Das Buch ist hier erhältlich.
Konzept: Alix Eynaudi
Tanz und Choreographie: Hugo Le Brigand & Alix Eynaudi
Kostüme: An Breugelmans
Musik: turf + surf aka Han-Gyeol Lie & Paul Kotal
Dauer: 60 Minuten
ALIX EYNAUDI tanzt, arbeitet und schreibt zwischen Handwerk und Chaos und heißt dabei ein (meist) freudiges Durcheinander willkommen. Sie arbeitet nie allein; jedes Ereignis, jede Recherche oder Einladung ist ein Alibi um Zeit mit Kompliz*innen zu verbringen – ein Geflecht aus Freundschaften, das unter der Haut schimmert, ein Aufwirbeln wundersamer Unterstützung. Sie spezialisiert sich auf choreografische Hanging-Out Sessions. Ihre jüngsten Arbeiten umfassen Death by Landscape, a concert (2024), Institute of Rest(s) (2023) und BRUNO (2021). Ihre Arbeiten wurden präsentiert bei: MACRO, Rom; Tanzquartier, Wien; Kaaitheater, Brüssel; far° festival, Nyon; Xing, Bologna; Biennale di Venezia, Venedig; Contemporary Art Centre, Vilnius; brut, Wien; Volkskundemuseum, Wien; Wiener Festwochen, Wien. Sie lebt in Wien.
HUGO LE BRIGAND taucht in den Tanz als Medium für kreative Begegnungen und vielseitige Kollaborationen ein. Er hat mit einer Vielzahl von Künstler*innen gearbeitet, darunter Doris Uhlich, Alix Eynaudi, Sebastiano Sing, Daniela Georgieva, Ulduz Ahmadzadeh und Ari Benjamin Meyers. Er lebt in Wien.
Light ist eine Retrospektive von Elena Narbutaitės Auseinandersetzung mit Lasern und LEDs und präsentiert Arbeiten von 2013 bis heute.
Laser und LED sind zwei unterschiedliche Formen von Licht, jede mit ihrem eigenen Rhythmus und ihrer eigenen Resonanz. Der Strahl eines Lasers ist eine geschärfte Linie, seine Wellen sind perfekt in Phase – eine Kohärenz, die ihm die Kraft verleiht, zu schneiden, zu messen und zu führen. Die LED hingegen ist ein sich entfaltendes Leuchten, ihre Photonen sind nicht synchron, ihre Wellenlängen vermischen sich zu einem Spektrum, das sich verändert und streut. Das eine bringt fokussierte Präzision mit sich, das andere ein diffuses Farbspiel. Beide sind vertraut aus Situationen, die so unterschiedlich sind wie der pulsierende Takt einer Party, die tödliche Zielerfassung im Krieg, der Strahl, der eine elektronische Tür offenhält, oder die lautlose Übertragung von Daten. Narbutaitė löst diese allgegenwärtigen Assoziationen auf und verwandelt die kühle Genauigkeit industrieller Laser sowie die sanft wechselnden Farbtöne von LEDs in etwas Ungebundenes.
Mit akribischer Genauigkeit erschafft Narbutaitė Intimität und Unruhe und inszeniert Momente, in denen Licht zum Ereignis wird – am sichtbarsten, wenn es auf eine Oberfläche trifft, sich somit als Schnitt im Raum materialisiert oder ihn mit tiefer Emotion auflädt. Die Strahlen beleuchten nicht nur; sie verändern ihre Gestalt, schneiden mit einer Intensität durch die Luft, die ebenso beunruhigt wie sie fasziniert, wobei sich ihre Sichtbarkeit nach der Helligkeit des Tages richtet.
Diese Arbeiten nutzen Spannung – zwischen einem Glühen, das erfreut und verletzt, beruhigt und einlädt. Licht ist in Narbutaitės Augen eine chirurgische und zugleich verführerische Kraft, deren Kanten in ihrer Anziehungskraft bedrohlich sind. Es ist flüchtig und doch absolut, eine Spur, die ebenso schnell verschwindet, wie sie erscheint, sich auflösend in dem Raum, den sie nur für einen Moment bewohnt. Ihre Werke bewegen sich nicht nur durch den Raum; sie drücken sich in ihn hinein wie ein anhaltender Widerhall, ein Abdruck von etwas Gefühltem und Vergänglichem. Sie schaffen eine Choreografie der Wahrnehmung und laden dazu ein, in eine Architektur einzutreten, die aus nichts als Licht besteht.
Light ist eine Meditation über die eigenen Widersprüche des Lichts – wie es blendet und führt, trennt und verbindet. Wahrnehmen bedeutet gleichzeitig sehen und nicht sehen – von Klarheit geblendet zu werden, sich in der scharfen Kante der Erleuchtung zu verlieren. Es überwältigt, während es enthüllt – ein Paradoxon aus Sichtbarkeit und Unklarheit. Indem Narbutaitė das Licht beugt, verleiht sie genau solchen Gefühlen eine Struktur.
ELENA NARBUTAITĖ (geb. 1984) lebt und arbeitet in Vilnius. Sie hat an internationalen Ausstellungen teilgenommen, darunter am gemeinsamen litauisch-zyprischen Pavillon auf der 55. Biennale von Venedig (2013) und an der Liverpool Biennale (2016). Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehören 2019, Grazer Kunstverein, Graz (2024); 15th Baltic Triennial: Same Day, Contemporary Art Centre, Vilnius (2024); Unknown Familiars, Leopold Museum, Wien (2024); Mars Returns, Mykolas-Žilinskas-Galerie, Kaunas (2022); Nashashibi/Skaer: Thinking Through Other Artists, Tate St Ives (2018); Rehearsal, Tai Kwun Contemporary, Hongkong (2018); und Dools, Carré d’Art Nîmes (2018). Sie ist Mitherausgeberin von BILL, einer jährlich erscheinenden Zeitschrift für fotografische Erzählungen, die von Julie Peeters initiiert wurde.
2019 war ein transformatives und turbulentes Jahr für Ariana Reines. Nach sieben Jahren intensiver Arbeit gipfelte ihr ambitioniertes Schreibprojekt in der Veröffentlichung von A Sand Book, einem 400-seitigen poetischen Epos, das in einer Theophanie mit der Sonne endet. Wie eine wütende Demeter oder eine Persephone in Verleugnung gab Reines ihre Wohnung in Queens auf, um ihre Mutter von der Straße zu retten, während sie ihr unfertiges Manuskript in einer Art glorifizierter Obdachlosigkeit um die Welt schleppte – etwas, das die zeitgenössische Kunstwelt wohl höflicher als „eine geschäftige Karriere“ bezeichnen würde. Sie sprach mit Fremden und vor Fernsehpublikum, sammelte dabei unabsichtlich eine bunte Schar von Liebhabern, schrieb sich an der Harvard Divinity School ein und lebte ganz allgemein – um Frank O’Hara zu zitieren – „so vielfältig wie möglich“ auf die vielen Weisen, für die sie bekannt ist: Sie verbindet kosmische und private Dimensionen auf die öffentlichste und berührendste Art, lehrt, analysiert antike Texte, liest die Sterne, tritt im Fernsehen auf und erfindet in Echtzeit neu, was eine Dichterin sein kann.
In ihrer Poesie und in öffentlichen Auftritten strebt Reines danach, mit Intelligenz und Spontaneität zu kommunizieren, indem sie ihre Worte direkt aus dem Herzen schöpft. Oder, um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: „Unsere Herzen waren die Bomben, deren Bedrohung nie nachließ.“Für 2019: an endurance wird Ariana Reines in die tiefgreifenden Erfahrungen eintauchen, die ihr transformatives Jahr 2019 geprägt haben, und erkunden, wohin diese Strömungen sie seither getragen haben. Die Veranstaltung verspricht eine freie Improvisation zu werden, die die Einsichten tiefer Meditation mit einer direkten Begegnung mit dem Publikum verbindet.
ARIANA REINES ist eine Dichterin, Dramatikerin und Performancekünstlerin aus Salem, Massachusetts, die in New York lebt. Zu ihren Büchern gehören The Rose (erscheint 2025), Wave of Blood, A Sand Book – Gewinner des Kingsley Tufts Awards 2020 und auf der Longlist des National Book Award – sowie Mercury, Coeur de Lion und The Cow, das 2006 den Alberta Prize von Fence gewann. Ihr mit einem Obie prämiertes Theaterstück Telephone wurde vom Foundry Theatre in Auftrag gegeben und hatte 2009 eine ausverkaufte Aufführungsreihe im Cherry Lane Theatre.
Reines hat Performances für das Solomon R. Guggenheim Museum, das Swiss Institute, Stuart Shave/Modern Art, Le Mouvement Biel/Bienne, das Whitney Museum of American Art und Performance Space New York entwickelt. Sie hat Poesie an der UC Berkeley (als Holloway Poet), der Columbia University, der NYU und am Scripps College (als Mary Routt Chair) unterrichtet und war Gastkritikerin an der Yale School of Art sowie bei Gemeinschaftsorganisationen wie dem Poetry Project und Poets House.Ihre Gedichte und Prosatexte wurden unter anderem in The New Yorker, Poetry, Artforum, Frieze und Harper’s veröffentlicht. Im Jahr 2020 gründete Reines während ihres Studiums an der Harvard Divinity School Invisible College, einen Online-Raum, der dem Studium von Poesie, heiligen Texten und den Künsten gewidmet ist.
Suzon — sowohl ein Nachdruck von Raimundas Malašauskas’ vergriffenem Buch Paper Exhibitions aus dem Jahr 2012 als auch eine neue Sammlung von Texten des Autors, die seither entstanden sind — bietet einen Einblick in Malašauskas‘ Weltanschauung, die auf kollektiver Improvisation, Zusammenkunft und kontinuierlichem Wandel basiert. Das Buch enthält Essays, Ausstellungsguides, persönliche Briefe, Liedtexte, eine Eröffnungsrede und ein Cocktailrezept, die einen Blick auf das werfen, was wir vielleicht in ein paar Jahren als L’esprit du temps betrachten werden.
Die Publikation Suzon ist auf der Rückseite der überarbeiteten Ausgabe von Paper Exhibition gedruckt, die ursprünglich 2012 von Sternberg Press, Kunstverein Publishing, Sandberg Institute und den Baltic Notebooks of Anthony Blunt (Baltish Arts Magazine) veröffentlicht wurde.
Herausgeber:innen: Tom Engels, Yana Foqué & Krist Gruijthuijsen
Design: Goda Budvytytė
Lektorat: Stuart Bertolotti-Bailey
Druckerei: Graphius, Gent
Verlage: KW Institute for Contemporary Art (Berlin), Grazer Kunstverein (Graz), Kunstverein Publishing (Amsterdam), Baltish Arts Magazine (Vilnius) und Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König (Köln).
ISBN: 978-3-7533-0767-1
€ 22,00
Über RAIMUNDAS MALAŠAUSKAS:
Als Raimundas Malašauskas in Vilnius, der damaligen Hauptstadt der Sowjetrepublik Litauen, aufwuchs, wollte er ursprünglich Koch auf einem transozeanischen Schiff werden, entschied sich jedoch, Kunstgeschichte und -theorie an der Kunstakademie Vilnius zu studieren. Besonders fasziniert war er von der Epoche des Manierismus im sechzehnten Jahrhundert, schrieb jedoch schließlich eine Studie zur Kunstkritik der 1970er und 1980er Jahre.
Nach einer Tätigkeit als Kurator am Contemporary Art Centre in Vilnius von 1995 bis 2006 arbeitet er seither nomadisch, getrieben von dem, was er als „intellektuelle Wanderlust“ bezeichnet. Er verbrachte längere Zeiträume in Städten wie Bangkok, Kairo, Brüssel, Delhi, Hongkong, Mexiko-Stadt, Paris und San Francisco, um nur einige zu nennen. Das Schreiben war während dieser Reisen ein ständiger Begleiter — ein Mittel sowohl zur Kuratierung von Ausstellungen als auch zum Erleben des täglichen Lebens.
2019 ist eine Erkundung eines Jahres, das an der Schwelle zum Wandel steht – ein Moment, zugleich nah als auch schwer fassbar, in der Schwebe zwischen dem alltäglichen Gefüge des Lebens und der Anziehungskraft einer unvorhersehbaren Zukunft. Die Atmosphäre von 2019 war durchzogen vom Summen des Gewöhnlichen: städtische Straßen voll pulsierender Rhythmen, Händedrücke, die flüchtige Allianzen besiegelten, Wolken, die sich mit beunruhigender Gleichgültigkeit formten. Doch unter diesem Summen lag etwas anderes – eine hektische, zerrissene Kultur, die unter der Last ihrer eigenen Entscheidungen und Bedauern schwankte, sowohl auferlegt als auch selbstverschuldet, aufgebläht durch ihren eigenen Konsum. Und jetzt, in der zurückgelassenen Stille, spürt man es vielleicht auch: das gehetzte Seufzen einer Welt, die nicht bereit war für die Stürme, die folgten.
Rückblickend ist 2019 der Schlussakt einer verblassenden Ära, die nun als Wendepunkt im Kreislauf der Zeit bekannt ist, jedoch noch zu frisch, um sie mit wissenschaftlicher Distanz zu analysieren. 2019 zeigt Werke, die entweder in diesem Jahr entstanden, von dessen Ereignissen geprägt oder von seinen prophetischen Unterströmungen durchzogen sind. Dies ist jedoch keine Nostalgie. Dies ist keine Geschichte. Dies ist 2019 – das Porträt eines Jahres, das aus den Fugen geriet und unvorbereitet auf das war, was danach kam. Ein Jahr am Rande seines eigenen Verständnisses.
Die Künstler*innen von 2019 sind: Alix Eynaudi, Alexandra Sukhareva, Ana Jotta & Pierre Leguillon, Ariana Reines, Bradley Kronz, Cathy Weiss & Fred Holland & Ishmael Houston-Jones, Elena Narbutaitė, Gintaras Didžiapetris, Henrik Olesen, Jason Dodge, John Menick, Julie Peeters, Koenraad Dedobbeleer, Malak Helmy, Morgan Quaintance, Pratchaya Phinthong, Rosalind Nashashibi und Simone Forti.
Am Eröffnungsabend von 2019 wird Ariana Reines 2019: an endurance aufführen, eine Erweiterung ihres Beitrags zur Ausstellung und zugleich die Einführung in eine bevorstehende Publikation des Grazer Kunstvereins. Weitere öffentliche Programmpunkte werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
2019 markiert auch die Veröffentlichung von Suzon: Selected Writings von Raimundas Malašauskas. Die Publikation kombiniert einen Nachdruck von Malašauskas’ vergriffener Ausgabe von Paper Exhibition (2012) mit einer neuen Sammlung von Texten, die seither entstanden sind. Das Buch wird von Tom Engels, Yana Foqué und Krist Gruijthuijsen herausgegeben, von Goda Budvytytė gestaltet und von KW Institute for Contemporary Art (Berlin), Kunstverein Publishing (Amsterdam), Grazer Kunstverein (Graz), Baltic Arts Magazine (Vilnius) und dem Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König (Köln) veröffentlicht. Suzon kann hier erworben werden.
Die von Tom Engels und Raimundas Malašauskas kuratierte Ausstellung 2019 folgt auf ihre vorherige Zusammenarbeit Circa 2022, eine Ausstellung, die per Post von Montos Tattoo in Vilnius verschickt wurde.
The Weight of the Concrete erforscht das Vermächtnis des Turiner Künstlers und Verlegers Ezio Gribaudo (1929–2022) und beleuchtet sein vielschichtiges Werk an der Schnittstelle von Bild und Sprache. Diese Publikation, benannt nach Il Peso del Concreto (1968) – ein wegweisendes Werk, das Gribaudos frühe grafische Schöpfungen neben einer Anthologie konkreter Poesie, herausgegeben von dem Dichter Adriano Spatola (1941–88), präsentiert – bringt Gribaudos Werk in Dialog mit etwa vierzig Künstler*innen und Dichter*innen verschiedener Generationen, die sich ebenfalls mit der Erforschung von Text, Form und visueller Ausdruckskraft beschäftigen.
Entsprechend der redaktionellen Prämisse von Il Peso del Concreto wird diese einflussreiche Anthologie in The Weight of the Concrete neu betrachtet. Die Publikation enthält Archivmaterial, das ihre Entstehung dokumentiert, und stellt eine Neuinterpretation dar, in der Gribaudos grafische Arbeiten mit einer neuen Auswahl an historischer und zeitgenössischer konkreter und experimenteller Poesie kombiniert werden.
Im Zentrum des Bandes steht Gribaudos emblematische Logogrifi-Serie, die er ab den 1960er Jahren entwickelte. Die Logogrifi offenbaren seine tiefe Auseinandersetzung mit der Kunst des Buchmachens und seine Faszination für industrielle Druckprozesse, Reliefmatrizen, Schriftarten und Sprachspiele. Verwurzelt in linguistischen oder visuellen Rätseln, funktionieren die Logogrifi als visuelle und sprachliche Puzzles, ähnlich wie Logogriphen, in denen kryptische Verse ein verborgenes Schlüsselwort andeuten und Hinweise auf andere Wörter geben, die sich aus dessen Buchstaben ableiten.
In dieser neuen Ausgabe nehmen die Herausgeber*innen die Gelegenheit wahr, Gribaudos bahnbrechendes Werk zu überdenken, indem sie bisher übersehene Dimensionen – geschlechtliche, geografische und technologische – untersuchen und zeitgenössische Assoziationen über den ursprünglichen Kontext hinaus erforschen. Das Buch enthält zudem Essays, die das poetische und politische Zusammenspiel von Bild, Sprache und Materialität aufzeigen.
Diese Publikation erscheint nach der Ausstellung Ezio Gribaudo – The Weight of the Concrete im Grazer Kunstverein in Graz, Österreich (2023–24), und im Museion – Museum of Modern and Contemporary Art in Bozen, Italien (2024).
Herausgegeben von Tom Engels und Lilou Vidal
Veröffentlicht von Axis Axis und Grazer Kunstverein
Beiträge von Anni Albers, Mirella Bentivoglio, Tomaso Binga, Irma Blank, Al Cartio, Paula Claire, CAConrad, Natalie Czech, Betty Danon, Constance DeJong, Mirtha Dermisache, Johanna Drucker, Bryana Fritz, Ilse Garnier, Liliane Giraudon, Susan Howe, Alison Knowles, Katalin Ladik, Liliane Lijn, Hanne Lippard, Sara Magenheimer, Françoise Mairey, Nadia Marcus, Giulia Niccolai, Alice Notley, Ewa Partum, sadé powell, N. H. Pritchard, Cia Rinne, Neide Dias de Sá, Giovanna Sandri, Mary Ellen Solt, Alice Theobald, Colleen Thibaudeau, Patrizia Vicinelli, Pascal Vonlanthen, Hannah Weiner und Ruth Wolf-Rehfeldt
Essays von Alex Balgiu, Tom Engels, Nadia Marcus, Luca Lo Pinto, Mónica de la Torre und Lilou Vidal
22 x 32 cm
208 Seiten (ENG-IT)
Erstausgabe
800 Exemplare
Anhang:
22 x 32 cm
48 Seiten (ENG-IT)
800 Exemplare
€ 36,00
Schlingen Blängen ist eine wegweisende Komposition des amerikanischen Künstlers und Komponisten Charlemagne Palestine, die erstmals in den späten 1970er Jahren konzipiert wurde und sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Im Kern erkundet das Stück die weitreichenden klanglichen Möglichkeiten der Orgel und verwandelt sie in einen resonierenden Körper aus geschichtetem, immersivem Klang. Durch den Einsatz von langen, gehaltenen Tönen und allmählichen, fast unmerklichen harmonischen Veränderungen schafft Schlingen Blängen eine hypnotische, meditative Atmosphäre, die die Zuhörer*innen einlädt, sich im Zusammenspiel von Klang und Raum zu verlieren.
Aufführungen von Schlingen Blängen, gespielt an ortsspezifischen Orgeln sind jedes Mal eine einzigartige Begegnung zwischen Musik und der Architektur des Aufführungsortes. Die Fähigkeit der Orgel, tiefe, resonante Töne und zarte Obertöne zu erzeugen, wird mit der natürlichen Akustik des Raumes kombiniert. Der Klang hallt von Wänden und Decken wider und verwandelt den Raum selbst in ein Instrument. Palestines Kompositionsansatz, der sich auf Wiederholung und langsame Entwicklung konzentriert, verstärkt das sensorische Erlebnis und taucht die Zuhörer*innen in eine klangliche Umgebung ein, in der Zeit scheinbar gedehnt und verschoben wird.
Palestines einzigartiger Ansatz für die Orgel besteht darin, die verschiedenen klanglichen Register einer traditionellen Kirchen- oder Theaterorgel in einer kontinuierlichen Suche nach dem, was er den „Golden Sound“ nennt, zu verschmelzen. Durch seine charakteristische „continuum key prolonging technique“ (Technik der kontinuierlichen Tonverlängerung) hält Palestine Töne über lange Zeiträume und schichtet sie, um eine Vielzahl von Nuancen im Klang der Orgel zu erzeugen. Das Ergebnis ist eine massive, magische Klangwolke, die mit der Architektur jedes Raumes in Resonanz tritt und interagiert und jede Aufführung zu einem einmaligen Erlebnis aus komplexen und sich entwickelnden Klangtexturen macht.
Im Kontext von Josef Dabernigs Ausstellung Lacrimosa unterstreicht Schlingen Blängen die zentrale Rolle der Orgelmusik in Dabernigs jüngsten Arbeiten. Die Aufführung markiert den Beginn des zweiten Kapitels der Ausstellung und spiegelt die thematische Erkundung von Ritual, Erinnerung und Transformation wider, die Dabernigs Filme durchzieht, während sie gleichzeitig als Zeugnis von Palestines Auseinandersetzung mit den spirituellen und akustischen Dimensionen der Orgel steht.
CHARLEMAGNE PALESTINE (geb. 1947, Brooklyn, NYC) ist ein Klangkünstler, Komponist, Performer sowie Video- und Installationskünstler mit Wohnsitz in Brüssel. Als Zeitgenosse von Philip Glass, Terry Riley, Phill Niblock und Tony Conrad erschafft Palestine seit den 1960er Jahren intensive, ritualistische Continuum-Musik für elektronische Klangquellen, Glockenspiele, Orgeln, Klaviere, Stimme und andere Tasteninstrumente. Ursprünglich zum Kantor ausgebildet und später zum Carillonneur, ist er ein Komponist-Performer, der seine Werke stets selbst als Solist aufführt. Zu seinen ersten Schlüsselwerken zählen seine elektronischen Continuums sowie seine Erkundungen der Klangfarbe, die er als Golden Sonorities bezeichnet. Weitere bedeutende Werke sind die Continuum-Form Strumming Music, die zweistündige Klangperformance Karenina sowie Schlingen Blängen, eine klangliche Continuum-Form für Orgeln, die er seit den 1970er Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Palestine stellte seine Auftritte in den frühen 1980er Jahren ein und widmete sich bis Mitte der 1990er Jahre ausschließlich der Schaffung von Altären aus Plüschtieren als multi-medialen Skulpturen und Installationen. Diese Altäre sind oft ein integraler Bestandteil seiner Performances. Seit seiner Rückkehr zur Aufführung hat Palestine Werke aus den 1960er und 1970er Jahren auf CD und Vinyl neu aufgelegt und seine Arbeiten international aufgeführt und ausgestellt. Zu seinen bemerkenswerten jüngsten Performances gehören illlummminnnatttionnnsssss!!!!!!! mit Simone Forti im MoMA, New York, und im Louvre (2014), STTT THOMASSS ““““’DINGGGDONGGGDINGGGzzzzzzz ferrrr TONYYY“““‘ , organisiert mit Blank Forms und aufgeführt in der St. Thomas Episcopal Church, New York City (2017), sowie seine Teilnahme an der Whitney Biennale 2014 mit Stairway Song, einer ortsspezifischen Zwölfkanal-Klanginstallation. Zu den Ausstellungen, die sich auf sein skulpturales und musikalisches Werk konzentrieren, gehören Voodooo im WIELS, Brüssel (2010); GesammttkkunnsttMeshuggahhLaandtttt in der Kunsthalle Wien, Österreich (2015) und im Kunstinstituut Melly, Rotterdam, Niederlande (2016); Bibbidi-Bobbidi-Boo in der Meredith Rosen Gallery, New York City (2023); und Post Scriptum: A museum forgotten by heart im MACRO, Rom (2024).
Lacrimosa ist eine Ausstellung, welche um die Österreich-Premiere von Josef Dabernigs neuestem gleichnamigen Film gebaut ist. Der Film zeigt ein unkonventionelles Abschiedsritual, angeführt von Dabernigs Tante, welche Organistin und Lehrerin war. Gemeinsam mit seinen Enkelkindern inszeniert Anni Dabernig eine Prozession durch ihr Haus in Kötschach-Mauthen, dem Ort, in welchem der Künstler aufwuchs. Im Mittelpunkt dieser Zeremonie steht ein rätselhafter Kindersarg, der als stiller Protagonist durch das Haus getragen wird. Gefaltete Hände, verstohlene Blicke, Rosenkränze und ein Leibstuhl sind die Elemente eines exzentrischen Kinderspiels, in dem die illustre Gruppe zwischen Einschüchterung, Rebellion und einer gefährlichen Treppe über Seinsfragen stolpert.
Im Einklang mit Dabernigs Praxis, in seinen Filmen eng mit Freund*innen und Familienmitgliedern zusammenzuarbeiten, ist Lacrimosa mit einem Monolog verflochten, der von Bruno Pellandini verfasst und von dessen Ehefrau Johanna Orsini vorgetragen wird. Dieser beschreibt das Haus von Pellandinis Großeltern im Tessin. Durch die bildhafte und sprachliche Verschränkung von zwei unterschiedlichen Gebäuden eines in der Schweiz und das andere in Österreich – werden diese Räume zu Repositorien von Erinnerungen, die die häusliche Infrastruktur gelebter, verlorener und letztlich wiederentdeckter Leben einfangen. Fünf Tage nach Abschluss der Dreharbeiten dieses filmischen Requiems verstarb Anni Dabernig.
Lacrimosa gibt den Ton für eine retrospektive Erkundung von Dabernigs filmischem Werk vor, durchdrungen von den Themen Tod, Trauer, Elegie und der resonanten Präsenz von Orgelmusik. Positioniert in einer Szenografie aus Filmrequisiten und Gegenständen aus der Krassnig Villa seiner Tante entfaltet sich die Ausstellung in zwei Kapiteln, die frühe und jüngere Arbeiten umfassen. Das erste Kapitel (21. September – 20. Oktober) präsentiert Heavy Metal Detox (2019) und Gertrud & Tiederich (2018), während das zweite Kapitel (23. Oktober – 17. November) All the Stops (2020) und Stabat Mater (2016) zeigt. In beiden Kapiteln fungieren Lacrimosa (2024), Rosa coeli (2003) und Parking (2003) als zentrale Konstanten.
Zu Beginn des zweiten Kapitels der Ausstellung, nicht zuletzt, um die bedeutende Rolle der Orgelmusik in Dabernigs jüngsten Arbeiten zu unterstreichen, wird der amerikanische Komponist und Künstler Charlemagne Palestine am 23. Oktober um 20:00 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche in Graz Schlingen Blängen, eine Orgelkomposition, die er seit den späten 1970er Jahren weiterentwickelt, aufführen.
Die Ausstellung wird von einer Publikation begleitet, die einen Textessay von Krzysztof Kościuczuk und einen Bildessay von Dabernig mit Fotografien des Drehorts enthält.
JOSEF DABERNIG (geb. 1956 in Lienz, Österreich) lebt als Künstler und Filmemacher in Wien. Zu seinen jüngsten Einzelausstellungen zählen Lancia Thema, The Black Box, Wschód, New York, USA (2023); Wisla, Museum Jorn, Silkeborg, Dänemark (2023); und Equally Not Nothing, Galerie Stadtpark, Krems, Österreich (2020). Dabernigs Arbeiten waren Teil der 49. und 50. Biennale in Venedig in den Jahren 2001 und 2003; der Manifesta 3 (2000, Ljubljana) und 10 (2014, St. Petersburg); der 9. Gwangju Biennale (2012); Contour – 6th Biennial of Moving Image, Mechelen (2013); Bergen Assembly (2013); sowie Teil des steirischen herbst, Graz (2020, 2022). Seine Filme wurden auf verschiedenen internationalen Filmfestivals gezeigt, darunter die Internationalen Kurzfilmtage in Oberhausen, das Internationale Film Festival Rotterdam, Locarno Film Festival, Internationale Filmfestspiele von Venedig, Mar del Plata International Film Festival, Melbourne International Film Festival und das Toronto International Film Festival. Im Jahr 2004 präsentierte Dabernig seine Ausstellung Josef Dabernig: Proposal for a New Kunsthaus, not further developed im Grazer Kunstverein, die von einer gleichnamigen Publikation begleitet wurde.
Eine Kooperation mit dem steirischen herbst ’24
Du schriebst: Der Titel seiner Ausstellung ist die Sammlung von Bildern, die sie begleitet. Drei Bilder eines roten Auges, nebeneinander.
Du sagtest, dass das erste Bild, eine rote Form vor einem grauen Hintergrund, vertraut wirkte, sich aber einer Identifikation widersetzte. Du sagtest mir, dass es dich an ein Auge erinnert, wachsam und aufmerksam, verwoben mit der Schärfe eines Zeigers, verweisend.
Du schriebst: Dieses Bild ist wie eine halbe Erinnerung, hinter einem Schleier, Details abgemildert, eine Einladung, über seine Geheimnisse nachzudenken
Im zweiten Bild, sagtest du mir, erscheinen ähnliche Formen. Das Auge und der Pfeil verschmelzen in ihrem rätselhaften Sog, zentriert auf dem Bildschirm, Details an den Rändern verwischt, als wäre die Linse verschmiert. Du fragtest dich, ob es sich um einen Zwilling des ersten Stücks handelt und ob dies darauf hindeutet, dass Klarheit nicht immer notwendig für das Verständnis ist. Ist diese Bewegung eine Anregung, ein sanfter Stups in Richtung Bedeutung?
Du schriebst: Die Qualität dieser Bilder wird dich zu einem mysteriösen Tanz hinziehen.
Das dritte Bild, sagtest du, wird mit kühner Klarheit dastehen, sobald die Unschärfe größtenteils aufgehoben ist, um das Design zu enthüllen. Die roten Linien werden sich scharf von einem bräunlich-weißen Hintergrund abheben, die Form des Auges wird deutlich sein, der Schwung des Cursors selbstbewusst und unerschütterlich. Du sagtest, du wirst wollen, dass das Bild mit klarer Stimme spricht, da seine Symbolik unverkennbar wird: die Verschmelzung von Vision und Richtung, Wahrnehmung und Zweck.
Du schriebst: Dieses Bild wird herauskristallisieren, was die anderen angedeutet haben.
Diese drei Bilder, wie seine gesamte Ausstellung, benutzten keine Worte. Du schriebst, dass die Bilder selbst Sprache erzeugten. Dass sie als Vorahnung von etwas noch nicht Realisiertem dienten. Du sagtest, du hättest Lieder von Grün und Gelb und Silber gehört und den Geruch von Kampfer gerochen. Und in dieser Abwesenheit von Worten versuchten wir, Bilder sprechen zu lassen.
Die Ausstellung wird von Tom Engels kuratiert und von einer Publikation begleitet, die von Jason Dodge, Julie Peeters und Tom Engels entwickelt wurde.
Anlässlich der Ausstellung sowie der gemeinsamen Eröffnungen in der Halle für Kunst Steiermark und der Neuen Galerie Graz wird ein Shuttlebus von und nach Wien zur Verfügung gestellt.
Abfahrt Wien: 14:00 Uhr, Operngasse 4, Buszone, Wiener Staatsoper
Rückfahrt: 22:00 Uhr, Burgring 2, Halle für Kunst Steiermark
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail an office@grazerkunstverein.org.
JASON DODGE präsentierte kürzlich die Einzelausstellungen Tomorrow, I Walked to a Dark Black Star, MUDAM, Luxemburg (2024); Cut a Door in the Wolf, MACRO, Rom (2021); und They Lifted Me into the Sun and Packed My Empty Skull in Cinnamon, eine sechsteilige Ausstellung im Akwa Ibom, Athen; Guimarães, Wien; MOREpublishers mit Gevaert Editions, Brüssel; Galleria Franco Noero, Turin; und Gern en Regalia, New York (2020). Im Jahr 2014 kuratierte er im Grazer Kunstverein Ronald Jones: 1987-1992 in Zusammenarbeit mit Krist Gruijthuijsen, dem damaligen künstlerischen Leiter des Vereins, die von der Publikation Ronald Jones, herausgegeben vom Grazer Kunstverein und Motto Books, begleitet wurde. Dodge gründete den Lyrik-Imprint fivehundred places, den er auch weiterhin betreibt, und lebt auf der Insel Møn in Dänemark.
Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung Curtis Cuffie’s New York City. Es ist die achte einer Reihe von kleinen Ausgaben mit visuellen Beiträgen, Korrespondenzen und Gesprächen, die das Ausstellungsprogramm des Grazer Kunstvereins begleiten.
Curtis Cuffie (1955-2002) war ein Künstler, der im East Village von New York City lebte. Er stammte ursprünglich aus Hartsville, South Carolina, zog mit fünfzehn Jahren nach Brooklyn und ließ sich schließlich in Manhattan nieder, zunächst in der Nähe des Bryant Park und später in der Bowery, wo er über weite Strecken seines Lebens wohnungslos lebte. Artforum, The New York Times und The Village Voice berichteten über seine Arbeit und er hatte Einzelausstellungen im Flamingo East, Tribes und in der 4th Street Photo Gallery, alle in New York. Im Laufe seines Lebens war Cuffie in fast einem Dutzend Gruppenausstellungen in den USA vertreten, unter anderem bei Exit Art, American Primitive und im Jamaica Art Center in New York sowie im American Visionary Art Museum in Baltimore. Cuffie war Teil eines dynamischen Kreises von Künstler*innen und Intellektuellen und besaß somit einen wesentlichen Platz in der schwarzen Avantgarde New Yorks. Kürzlich wurde sein Werk in Ausstellungen in ganz New York City präsentiert, darunter Souls Grown Diaspora (2020) im Apexart, kuratiert von Sam Gordon; Greater New York (2021) im MoMA PS1, kuratiert von Ruba Katrib; und Curtis Cuffie (2023) in der Galerie Buchholz, kuratiert von Scott Portnoy. Darüber hinaus veröffentlichte Blank Forms 2023 Curtis Cuffie, ein von Scott Portnoy, Robert Snowden und Ciarán Finlayson herausgegebenes und von Julie Peeters gestaltetes Buch.
Herausgeber: Tom Engels
Fotograf: Curtis Cuffie
Grafik: Julie Peeters
Druck und Bindung: Benedict Press, Münsterschwarzach
Edition: 350
Schriftart: Kleisch GK von Chiachi Chao
Bildnachweis: Alle Fotografien in dieser Publikation, sowohl in Farbe als auch in Schwaz-Weiß, wurden von Curtis Cuffie zwischen 1990 und 1999 aufgenommen. Sie wurden mit der Genehmigung von Carol Thompson und der Galerie Buchholz reproduziert.
128 Seiten, farbig, S&W
ISBN: 978-3-9505230-7-2
Preis: 15,- Euro, 9.- Euro für Mitglieder