BILL ist ein „Magazin ohne Worte“, das von der Grafikerin des Grazer Kunstvereins, Julie Peeters, konzipiert und herausgegeben wird. Jedes Jahr veröffentlicht BILL eine Ausgabe, die die Logik des Bildes nutzt, um fotografische Geschichten und Archivmaterial von Künstler*innen, Architekt*innen, Fotograf*innen, Modedesigner*innen und Grafikdesigner*innen zu sammeln, darunter Martin Margiela, Hans Hollein, Rosalind Nashashibi, Jason Dodge, Linda Van Deursen und Jochen Lempert. Im Rahmen des Eröffnungswochenendes von sekretas von Marija Olšauskaitė feiert BILL den Start seiner 4. Ausgabe. Die Präsentation von BILL 4 wird von der Herausgabe einer neu konzipierten Zeitung in limitierter Auflage begleitet.

Benedikt Reichenbach in Camera Austria über BILL: „Im Sinne von Empowerment, wo Identität typischerweise nur in Bezug auf eine dominante Struktur gebildet wird, scheint der Blick auf BILL einen näher zu sich selbst zu bringen, ohne es jemals statisch zu lassen, was das ist. […] Indem man sich mitten in den Inhalt hineinversetzt, der zu keinem Zeitpunkt etwas zu beweisen hat, wird man aufgefordert, seinen eigenen Standpunkt zu dem, was man sieht, zu artikulieren. Und wenn Peeters lediglich auf die ornithologische Bedeutung von Name und Logo verweist, könnte dies das Wesen von BILL zum Ausdruck bringen: die Weigerung, zu sprechen oder die Dinge zu lösen.“

Julie Peeters (geb. 1983, Belgien) ist Designerin und Redakteurin und lebt in Brüssel. Seit 2022 ist sie für die grafische Identität des Grazer Kunstvereins in Zusammenarbeit mit Sophie Rentien Lando (digital) und Chiachi Chao (Schrift) verantwortlich. Sie ist Gründerin und kreative Herausgeberin von BILL, einem jährlichen Magazin mit Fotogeschichten und einem Verlagsprojekt, das sich auf das gedruckte Bild konzentriert.

Julie Peeters, BILL4 Präsentation im Grazer Kunstverein, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
Julie Peeters, BILL4 Präsentation im Grazer Kunstverein, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
Julie Peeters, BILL4 Präsentation im Grazer Kunstverein, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
Julie Peeters, BILL4 Präsentation im Grazer Kunstverein, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet

Im Rahmen des Eröffnungsabends von sekretas leitet Antanas Lučiūnas / Ragemore das Eröffnungswochenende mit einer Listening Session ein. Lučiūnas, ein langjähriger Freund und Mitarbeiter von Olšauskaitė, schafft eine klangliche Umgebung, in der Sampling, Feldaufnahmen und eigene Kompositionen die Bühne für eine sinnliche Enträtselung der Ausstellung bilden.

Antanas Lučiūnas / Ragemore (geb. 1997, Litauen) ist ein*e in Vilnius lebende bildende Künstler*in und Musiker*in. Ihre Arbeit kombiniert Performance, Schreiben und Skulptur mit einer starken Betonung auf Zusammenarbeit. Intimität, Subkultur und Begehrenssystemen sind die Schwerpunkte ihrer Arbeit. Lučiūnas‘ Arbeit entfaltet sich durch die Manierismen populärer Musik und clubähnlicher Situationen, oft ergänzt durch eine lockere Choreografie und durchdrungen von Referenzen über Körperkultur. 

Foto: Mykolas Valantinas
Antanas Lučiūnas / Ragemore im Grazer Kunstverein, 2023. Mit freundlicher Genehmigung von Antanas Lučiūnas / Ragemore und des Grazer Kunstvereins. Foto: Clara Wildberger
Antanas Lučiūnas / Ragemore im Grazer Kunstverein, 2023. Mit freundlicher Genehmigung von Antanas Lučiūnas / Ragemore und des Grazer Kunstvereins. Foto: Clara Wildberger

Die Londoner Musikproduzentin Lauren Duffus ist Teil der Eröffnungsnacht von sekretas und begeistert mit tanzbaren Rhythmen, vielschichtigen Atmosphären und betörenden Vocal-Samples. Duffus‘ natürliches Gespür für emotionalen Ausdruck hat sie schnell zu einer fesselnden Bereicherung der experimentellen Londoner Elektronik-Szene gemacht. Ihre einzigartigen abgehackten und gestreckten, hyper-choralen Skizzen, die gleichzeitig verspielt und zärtlich sind, artikulieren in den schrägen Vocals, dem Dub-Pop-Rhythmus und dem Ambient etwas Herzhaftes und Filmisches. Duffus‘ Debüt-EP Sulk wurde 2021 auf dem Label Body Motion veröffentlicht.

Annie Parker über Lauren Duffus‘ Musik: „Wenn man sich ihre Produktionen anhört, wird klar, dass die Unheimlichkeit dieser Inspirationen genau auf der Höhe der Zeit ist. Spürbar sind die Bad-Dream-Atmosphäre, die chopped ’n‘ screwed Beats und die respektlosen Töne, die das Witch-House-Genre (grau) malen, ebenso wie die cineastischen Drill-Instrumentals, für die der Chicagoer Rapper Chief Keef steht. Doch weit entfernt von der kodeinhaltigen Qualität der Quasi-Noise-Produktionen von Salem wird der Antagonismus in Duffus‘ Musik oft mit fröhlichem Schimmern, manchmal sogar mit Chorgesang besänftigt. Ihre Musik neigt gleichermaßen zu ätzender Empörung und Momenten der Zärtlichkeit und rechtfertigt frühere Vergleiche mit Künstlern wie aya und Loraine James, die sich beide auf ihre Verschmelzung von prismatischen Club-Beats und sanfter Melodik beziehen.“

Foto: Louis Tuakli Mason
Lauren Duffus im Grazer Kunstverein, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Clara Wildberger
Lauren Duffus im Grazer Kunstverein, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Clara Wildberger
Lauren Duffus im Grazer Kunstverein, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Clara Wildberger

Excuse My Dust ist ein Musikprogramm, das von der Pianistin Han-Gyeol Lie ausgewählt und aufgeführt wird. Als Antwort auf die Ausstellung von Marija Olšauskaitė, sekretas, spannt Lie den Bogen vom französischen Barock bis zum späten 20. Jahrhundert, von Jean-Philippe Rameau bis Gérard Pesson. Die Stücke sind nach Ähnlichkeiten und Affinitäten in der Tonalität und nicht nach geografischen oder zeitlichen Kriterien zusammengestellt und nach der Tonart geordnet, in der sie aufgeführt werden. Im Laufe des Konzerts kommt es zu leichten Tonartwechseln. Verwandte, aber unterschiedliche Tonarten verstecken sich ineinander, parallele Tonalitäten reiben sich an Gegenparallelen und halten die Stücke in freundschaftlichem Einvernehmen zusammen. Das Programm wird auf einem ungestimmten Grotrian-Steinweg-Flügel aus dem Jahre 1927 gespielt.

Gérard Pesson, Excuse my Dust, 1999-2008
Ludwig van Beethoven, Bagatelle in C major op. 33.5, 1803-1804
Frédéric Chopin, Prélude in C major op. 28.1, Prélude in a minor op. 28.2, 1836-1839
Jean Philippe Rameau, Allemande, from Suite in a minor, 1727
Johann Sebastian Bach, Prélude, from English Suite No.1 in A major, 1715
Franz Schubert, II. Andantino in fis moll from Sonata in A-dur D 959, 1828
Ryūichi Sakamoto, Germination, 1983
Elena Narbutaitė, blue diamond, 2019
John Cage, Dream, 1948
Gérard Pesson, La Lumière n’a pas de bras pour nous porter, 1994/1995

Mit Unterstützung des Klavierhauses Streif, Graz.

Han-Gyeol Lie (geb. 1982, Deutschland) ist eine in Wien lebende Pianistin. Ihr Repertoire konzentriert sich auf den französischen Barock und die späten Klavierwerke von Franz Schubert und Frédéric Chopin. Mit der Philosophin Gabriele Geml ist sie Gründerin und Leiterin von .akut – Verein für Ästhetik und angewandte Kulturtheorie. Sie kuratierte Konzerte für das Österreichische Filmmuseum, die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Wien Modern, das Tanzquartier Wien und das Wiener Volksliedwerk. Als Gastdozentin hält sie Vorlesungen über Musik und Kunst an der Litauischen Akademie für Musik und Theater in Vilnius und am Sandberg Institute – Department of Fine Arts in Amsterdam, beeinflusst durch die ästhetischen Theorien von Theodor W. Adorno. Derzeit arbeitet sie in verschiedenen Konstellationen eng mit der Tänzerin und Choreografin Alix Eynaudi und dem Klangkünstler Paul Kotal zusammen.

Foto: Maximilian Pramatarov
Han-Gyeol Lie, Excuse My Dust, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
Han-Gyeol Lie, Excuse My Dust, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
Han-Gyeol Lie, Excuse My Dust, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet

Anlässlich des Eröffnungswochenendes von sekretas antwortet digestivo auf die Ausstellung und ihre Mitwirkenden mit dem Geschmack. Während digestivo zeitweise als Gastgeber für die Arbeiten anderer Künstler fungiert, spielt es vor allem in und um die Küche herum eine Rolle, indem es Essen bereitstellt und einen Raum für Begegnungen schafft. Beim Nachdenken über die Möglichkeitendes Gastgebens, wollen sie den Umfang von Substanzen erforschen, die sich rund um das Sammeln, Fermentieren oder Konservieren entwickeln: Sie bewahren Reste und bringensie in eine zukünftige Perspektive des Teilens ein. Während des gesamten Nachmittags wird digestivo essbare Angebote servieren, die der Logik von sekretas, seinen Materialien und seinen Rätseln folgen.  

digestivo ist eine kollaborative Initiative, die 2019 von den Künstlern Lucía Bayón und Lukas Meßner als wandernder Projektraum in Rotterdam gegründet wurde. Zu den vergangenen Veranstaltungen gehören: Tempest Gourmand mit Pedro Herrero Ferrán im Haus Wien, Wien (2020); A voice can only break a glass that already has a crack in it mit Hrefna Hörn Leifsdóttir, Rotterdam (2020); Colofonia líquida y saliva mit María Nolla Mateos, Rotterdam (2019); und Moodring II, Rotterdam (2019).

Lucía Bayón (geb. 1994, Spanien) konzentriert sich in ihrer Praxis auf Skulptur und Schreiben. Sie lebt in Madrid.

Lukas Meßner (geb. 1989, Italien) ist ein Künstler, der mit Skulptur, Text und Bildern arbeitet. Er lebt in Wien.

digestivo (Lucía Bayón & Lukas Meßner), Blown Blossom, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstler*innen und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
digestivo (Lucía Bayón & Lukas Meßner), Blown Blossom, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstler*innen und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
digestivo (Lucía Bayón & Lukas Meßner), Blown Blossom, 2023. Mit freundlicher Genehmigung der Künstler*innen und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet

Der Kurator und Schriftsteller Raimundas Malašauskas wird sich in Bewegung und Sprache mit sekretas beschäftigen, einem besonderen litauischen Begriff, der sowohl Geheimnis als auch Sekretär bedeutet, ein veraltetes Möbelstück, das zum Lesen, Schreiben und Aufbewahren von Papier dient. sekretas ist auch der Titel der Ausstellung von Marija Olšauskaitė und der Name eines beliebten Spiels, das von Jugendlichen in Litauen gespielt wurde. Bei diesem Spiel betraten die Kinder einen Hof oder einen Garten und legten kleine Gegenstände unter eine Glasscheibe: Blumenblätter, Bilder, einen Zettel, goldene Flaschenverschlüsse, Muscheln und andere Elemente wurden zu einem materiellen Ausdruck der Freundschaft zusammengestellt. Insgesamt wird Malašauskas in die Komplexität des Wortes eintauchen, in die vielfältigen Bedeutungen, die es in sich birgt, und in die vielen Geschichten, die es hervorruft.

Raimundas Malašauskas (geb. 1973, Litauen) hat ein Opernlibretto mitgeschrieben (Cellar Door von Loris Greaud, Palais de Tokyo, 2008), eine Fernsehsendung koproduziert (CAC TV, Vilnius, 2004 – 2006), war als Agent für die dOCUMENTA (13) tätig, veröffentlichte Paper Exhibition, das Buch seiner ausgewählten Schriften (Sternberg Press, 2012), ko-kuratierte die 9. Baltische Triennale für Internationale Kunst (Vilnius, 2005), die 9. Mercosul Biennale, Porto Alegre, (2013), die 9. Liverpool Biennale (2017) und stellte seine Kinderbilder in einer choreografischen Komposition von Alix Eynaudi aus (2019). Seine jüngsten Projekte sind trust & confusion, eine achtmonatige Live-Kunstausstellung im Tai Kwun Contemporary, Hongkong (2021), 914, der russische Pavillon auf der 59. Biennale von Venedig (geschlossen) und Mars Returns, ein 14-stündiges Event in der Mykolas Žilinskas Gallery, Kaunas (2022).

Foto: Alexandre Guirkinger
Raimundas Malašauskas, We all feel better in the dark, 2023. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
Raimundas Malašauskas, We all feel better in the dark, 2023. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
Raimundas Malašauskas, We all feel better in the dark, 2023. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet
Raimundas Malašauskas, We all feel better in the dark, 2023. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und des Grazer Kunstvereins. Foto: Schubidu Quartet

sekretas (litauisch für Geheimnis) ist eine Ausstellung von Marija Olšauskaitė, die sich mit ihrer langjährigen Affinität zum Glanz von Glas beschäftigt. Sie konzentriert sich auf eine besondere Facette ihrer Arbeit, die auf die Art und Weise aufmerksam macht, wie sich die bildhauerische Praxis und das Soziale ineinander verschränken.

sekretas vereint schwebende Oberflächen zum Durchschauen, ruhende Gefäße zum Halten, farbenfrohe Bänke zum Tragen, einen gläsernen Teich, mundgeblasenes Geschirr, Reproduktionen von Blumen, soweit es die Logik des Glases zulässt, in Notizbüchern notierte Worte, in Usbekistan gepflückte Pflanzen und die Gesellschaft von Freund*innen und Vertrauten, die es zu erhalten gilt.

sekretas hat seinen Namen von einer städtischen Freizeitbeschäftigung, die von Jugendlichen in Litauen und vielen anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion praktiziert wurde. Die Kinder begaben sich voller Freude in einen Innenhof und legten kleine Gegenstände unter eine Scheibe oder eine gefundene Glasscherbe: Blumenblätter, goldene Flaschendeckel, Muscheln, schönen Plunder und andere eigenwillige Elemente, die zu stofflichen Ausdrucksformen der Freundschaft geordnet und zusammengesetzt wurden. Das Glas wird dann mit Erde oder Staub bedeckt, so wie ein sekretas aus dem Blickfeld verschwindet. Ein glücklicher Passant oder ein aufmerksamer Freund könnte dann diese Geheimnisse finden, diese winzigen Kompositionen aus alltäglichen, scheinbar unsinnigen Elementen, die für diejenigen, die sie kennen, die größte Bedeutung haben.

sekretas blickt auf die Verbindungsstelle, in der sich Skulptur, Komposition und das Knüpfen sozialer Bande gegenseitig befruchten. Hier nimmt das Glas eine besondere Rolle ein. Es umrahmt und schützt Komposition und Freundschaft, sowohl konkret als auch symbolisch, während es gleichzeitig ihre Fragilität und ihre mögliche Zersplitterung vorwegnimmt.

sekretas präsentiert Werke, die von einer skurrilen und glatten Haltung gegenüber der Festigkeit der Skulptur durchdrungen sind. Sie schwanken zwischen den Traditionen des Handwerks und des Ornaments, der sozialen Rolle der Skulptur und der Art und Weise, wie Objekte das tägliche Leben und die Bräuche befüllen. Gleichzeitig finden sich in Olšauskaitės Werken auch die Eigenheiten einer kryptischen Abstraktion und einer rätselhaften Komposition. In ihrem Werk klingt die Tradition der Buntglasherstellung durch, die im Nachkriegs-Litauen blühte und damals häufig in öffentlichen Skulpturen und staatlichen Aufträgen zu sehen war. Die in diesen Glaswerkstätten verbliebenen Kunsthandwerker, die Olšauskaitė immer wieder besucht, verkörpern und vermitteln diese Kunstfertigkeit, die sie ihrerseits umwandelt und umformt.

sekretas wird durch das Auftauchen und Verschwinden von Werken von Künstlerkolleg*innen, Freund*innen und Gästen unterbrochen. Unangekündigt werden diese während der Ausstellung in Erscheinung treten.

sekretas wird von einem umfangreichen öffentlichen Programm begleitet, das sich während des gesamten Eröffnungswochenendes entfaltet. Zwischen akustischen Beiträgen, einer Lecture Performance, Publikationen und essbaren Angeboten wird sekretas von Lauren Duffus, Antanas Lučiūnas / Ragemore, digestivo (Lucía Bayón und Lukas Meßner), Raimundas Malašauskas, BILL (Julie Peeters) und Han-Gyeol Lie aktiviert.

sekretas wird auch von secrets begleitet, einer Publikation, die Worte, Pflanzen und Glasbeiträge von Elena Narbutaitė, Marija Olšauskaitė, Maria Tsoy, Aleksandra Krivulina und Tom Engels versammelt und von Julie Peeters gestaltet wird.

Marija Olšauskaitė (geb. 1989, Litauen) lebt und arbeitet in Vilnius. Zu ihren Einzelausstellungen gehören Song Sing Soil (mit Eglė Budvytytė), Vleeshal, Middelburg (2023); I Want to Stuff My Heart with Moss, Editorial, Vilnius (2022); Witness on our behalf, Contemporary Art Centre, Vilnius (2019) und Marija & Petras Olšauskai: Miss Bird, Art in General, New York City (2014), um nur einige zu nennen. Olšauskaitė nahm an internationalen Gruppenausstellungen teil, darunter The Milk of Dreams, 59th International Art Exhibition of La Biennale di Venezia (2022); and suddenly it all blossoms, RIBOCA2, Riga International Biennial of Contemporary Art (2020); Homegrown, Hauser & Wirth, online (2020); I walk the night, PM8/Francisco Salas, Vigo (2019); Joy and Mirror. Port city, Fourtoseven gallery, Riga (2016); und Karaoke Police, Kunstverein, Amsterdam (2015), Nomas, Rom (2014), Contemporary Art Centre, Vilnius (2013), unter anderem.

sekretas wird mit Unterstützung der Botschaft der Republik Litauen in der Republik Österreich und dem Honorarkonsulat von Litauen in Graz realisiert.

Marija Olšauskaitė, sekretas, 2023. Photo: Marija Olšauskaitė. Courtesy of the artist.
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Installation view of Marija Olšauskaitė, Little ears, 2014. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Marija Olšauskaitė, Little ears, 2014. Glass, waterjet cut. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo:
kunst-dokumentation.com
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Installation view of Marija Olšauskaitė, Little ears, 2014. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo:
kunst-dokumentation.com
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Installation view of Marija Olšauskaitė, Ponds, 2023, and Martynas
Kazimierėnas, Blow, 2021. Courtesy of the artists and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com

Der Grazer Kunstverein präsentiert On/Off/ice, eine neue Arbeit des in Graz lebenden Künstlers Markus Wilfling, anlässlich der Edition von Wilfling für die Rotary Art Collection 2023. Jedes Jahr sucht der Grazer Kunstverein die Zusammenarbeit mit einer/einem lokalen Künstler*in, die/der auf Einladung des Rotary Clubs Graz-Zeughaus eine Sonderedition gestaltet. Der Grazer Kunstverein bietet der Künstler*in die Möglichkeit, eine ortsspezifische Intervention zu zeigen. Die Ausstellung findet im Rahmen der philantropischen Initiative des Rotary Clubs statt, die zum Ziel hat, benachteiligte Schüler*innen finanziell zu unterstützen. In den vergangenen Jahren wurden in dieser Reihe die steirischen Künstler Wolfgang Becksteiner und Alfredo Barsuglia präsentiert.

Markus Wilfling (geb. 1966, Innsbruck, lebt in Graz) ist ein Bildhauer, der an der Kunstgewerbeschule in Graz bei Gerhard Lojen und an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Bruno Gironcoli studierte. Seine jüngsten Ausstellungen fanden unter anderem in folgenden Institutionen statt: Kunsthaus Muerz (2021); Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste, Wien (2020); Kunst im öffentlichen Raum Steiermark (2019); ZKM Karlsruhe (2019); Universalmuseum Joanneum, Graz (2018); Salzburger Kunstverein (2018); Künstlerhaus, Graz (2017); < rotor >, Graz (2014); Museum of Contemporary Art Vojvodina, Novi Sad (2011); Kunsthaus, Graz (2010). Seine Arbeiten sind Teil der Sammlungen von Museum Liaunig Neuhaus/Suha; Museum Moderner Kunst Kärnten; mumok, Wien; und Neue Galerie, Graz. Seine Publikation Markus Wilfling standby.on.run ist 2020 im Verlag SCHLEBRÜGGE.EDITOR erschienen. Neben Auslandsstipendien in Rom und Mexiko und einem Arbeitsstipendium des Landes Steiermark erhielt Wilfling das Staatsstipendium für bildende Kunst des BMUKK sowie den Förderungspreis für bildende Kunst der Stadt Graz.

Iris Touliatou
sweeter and lower, 2022

Plexiglas-Box, Zerkleinertes Briefpapier, ehemalige Grazer Kunstverein CI
Auflage: 8
18,5 x 14 x 2,2 cm
Nummeriertes und unterzeichnetes Zertifikat
€ 500,00* (inkl. MwSt., exkl. Verpackungs- und Versandkosten)

sweeter and lower enthält einige der Überreste von untitled (sweet and low), einer Arbeit, die während appendage, Iris Touliatous Einzelausstellung im Grazer Kunstverein 2022, präsentiert wurde. untitled (sweet and low) war das Ergebnis der Umwandlung des alten, übrig gebliebenen Briefpapiers des Grazer Kunstvereins – halb weiß / halb rot – in einen rosa Brei, der dann über die Böden des Gebäudes verstreut wurde. Durch die Zerkleinerung des Briefpapiers mit einem Mixer entstand aus dem Geschäftspapier, das in einem früheren Leben offizielle Mitteilungen, Rechnungen, Bekanntmachungen usw. übermittelte, ein rosafarbener Flaum. sweeter and lower sammelt Fragmente dieser Aktion und komprimiert sie in einer Plexiglas-Box. Eingeschlossen und konserviert, treffen die Reste dessen, was einmal ganz war, wieder zusammen und verwandeln sich in ein lebhaftes, chromatisches Bild in Rosatönen.

*Die Editionen sind für Mitglieder des Grazer Kunstvereins erhältlich. Es ist möglich, beim Kauf einer Edition Mitglied zu werden.

Iris Touliatou (geb. 1981, Athen) lebt und arbeitet in Athen. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen zählen mothers, Rodeo, London/Piraeus (2022); appendage, Grazer Kunstverein (2022); Organs, EXILE, Wien (2020); und Overnight, Radio Athènes, Athen (2019). Touliatou hat unter anderem an folgenden Gruppenausstellungen teilgenommen: SIREN (some poetics), Amant, New York (2022); 2021 Triennial: Soft Water Hard Stone, New Museum, New York (2021-22); Work and Leisure, Mailand (2022); When I state I am an anarchist, PLATO, Ostrava (2022); Anabasis, Rodeo Gallery, Athen (2022); Eclipse, die 7. Athen Biennale (2021); Lives of an Object, Andreas Melas und ARCH, Athen (2021); The Way In, Haus N Athen, Athen (2021); Anti Structure, DESTE Foundation, Athen (2021); Interval, Goethe-Institut Athen (2021); The Same River Twice, Benaki Museum, Athen (2019); und Manifesta 12, 5x5x5: Selected Projects, Palermo (2018).

Maria Toumazou
Old Town Street (towards Photo Net), 2022

Pigment Print auf Hahnemühle FineArt Baryta, 325 g/m²
Auflage: 10 + 3 AP
16 x 23,5 cm, ungerahmt
Nummeriertes und unterzeichnetes Zertifikat
€ 375,00* (inkl. MwSt., exkl. Verpackungs- und Versandkosten)

Old Town Street (towards Photo Net) zeigt das ausdrucksstarke Gemälde eines weiblichen Aktes, das im Schaufenster eines Bilderrahmengeschäfts ausgestellt ist, überlagert von der Spiegelung der Altstadt von Nikosia. Die analoge Fotografie, die an die Verarbeitung und das Entstehen eines Bildes erinnert, wurde in unmittelbarer Nähe von Photo Net, Toumazous örtlichem Fotogeschäft, aufgenommen, wo ihre Bilder entwickelt und gedruckt werden. Die Fotografie ist Teil einer Serie von 26 Bildern, die bei zahlreichen Spaziergängen durch Toumazous Heimatstadt entstanden sind. Die Serie erschien erstmals in R, C, der Publikation zu RHYTHM, CITIZEN, Toumazous Einzelausstellung im Grazer Kunstverein im Jahr 2022. Eine davon ist nun als exklusive Künstleredition erhältlich.

*Die Editionen sind für Mitglieder des Grazer Kunstvereins erhältlich. Es ist möglich, beim Kauf einer Edition Mitglied zu werden.

Maria Toumazou (geb. 1989, Zypern) ist Künstlerin und Verlegerin und lebt in Nikosia, Zypern. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören RHYTHM, CITIZEN, Grazer Kunstverein (2022); SCRAP B, Point Centre for Contemporary Art at Moufflon Bookshop, Nikosia (2022), Coil, Hot Wheels Athens, Athen (2021) und Fair-face Elysée, Thkio Ppalies, Nikosia (2019), u.a. Toumazou hat an Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter SISTERHOOD, Streaming voices unifying energies, Angelo Plessas und P.E.T. Projects, Nikosia (2021); Touch Release, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden (2021); Hypersurfacing, NiMAC, Nikosia (2019); Soft stone documents, Municipal Arts Centre, Limassol (2017), u.a. Neoterismoi Toumazou (Toumazous ehemaliges Kollektiv mit Orestis Lazouras und Marina Xenofontos) wurde als besonderer Gast in den von Jan Verwoert kuratierten zypriotischen Pavillon, Biennale Arte 2017, Venedig, eingeladen. Sie war Gaststudentin an der Städelschule in Frankfurt, nachdem sie ihr Studium am Goldsmiths College in London und an der Glasgow School of Art abgeschlossen hatte.