“Alles begann mit einer schwingenden Glocke,” sagte sie. “Ich möchte, dass die Glocke kracht.”

Wenn eine Glocke angeschlagen wird, werden Signal und Zeit gesetzt. Für die Bürger, um das Leben in der Altstadt zu feiern, für sie, um sich zu verstecken oder etwas zu verehren, um Arbeiter zu entlassen und neu anzufangen, um daran erinnert zu werden, dass das Leben endlich ist, für den Beginn des Ausverkaufs, für die Fotografin, um ihr belichtetes Papier zu spülen, während ein Sicherheitslicht blinkt. Jedes Mal, wenn eine Glocke angeschlagen wird, läutet sie im Inneren. In dieser gegenseitigen Verflechtung von Zeit und Bevölkerung erklingt RHYTHM, CITIZEN.

RHYTHM, CITIZEN vereint die Markennamen von zwei Uhrenherstellern: Rhythm und Citizen. Gefunden und zusammengeführt, stecken sie den Rahmen ab für eine Ausstellung, die enträtselt und verkompliziert, wie die Zeitmaße sich bewegen und bewegen lassen; wie sie Artefakten, ihren Fiktionen und ihrer Patina einen Impuls geben; wie ihre Flüchtigkeit die Entstehung eines Bildes quält.

RHYTHM, CITIZEN durchdringt den Grazer Kunstverein mit Skulptur, Fotografie, Design und situativen Interventionen. Es markiert den Moment, in dem die Zeit angehalten, eingefroren und verkrustet wird, um sich dann wieder in Bewegung zu setzen. Es wanderte von der Stadt Nikosia aus, wie ein Durchgang oder eine Überquerung, wie ein Fänger der Zeit – die Augen aufgerissen, dann wieder geschlossen.

RHYTHM, CITIZEN nimmt Gestalt an durch die Kadenz eines Gedichts, die Periodizität der Arbeit, das Gleiten von Glastüren, die Frequenzen des Lebens, die musikalischen Muster und die Abfolge von starken und schwachen Elementen.

RHYTHM, CITIZEN versammelt Freund*innen und Mitwirkende, Nachbar*innen und Vermittler*innen: Felix Taylor (Platten Haus), Koula Savvidou, Tasos Lamnisos (x.ypno), Stelios Ilchuk, Claudia Paschalides, Kyriakos Kyriakides, Marietta Mavrokordatou und Photo Net.

RHYTHM, CITIZEN bietet die Gelegenheit, das Album EXHAUST [ΕΞΩΣΤ] von x.ypno & steliosilchuk laut und lebendig zu hören und die Publikation Borrowed von Maria Toumazou, Aristotelis Nikolas Mochloulis, Georgia Triantafyllidou, Maya Tounta, Koula Savvidou und Evagoras Vanezis vorzustellen.

RHYTHM, CITIZEN wird begleitet von R,C, einer Publikation, die Künstlerstatement, Fotografie und zypriotischen Rap kombiniert, mit Beiträgen von Koula Savvidou, Tasos Lamnisos (x.ypno), Stelios Ilchuk, Maria Toumazou, Julie Peeters und Tom Engels.

Eine Glocke wird in ihr angeschlagen und läutet immer weiter.
Eine Glocke wird angeschlagen und läutet immer weiter.

Maria Toumazou (geb. 1989, Zypern) ist Künstlerin und Verlegerin und lebt in Nikosia, Zypern. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören SCRAP B, Point Centre for Contemporary Art at Moufflon Bookshop, Nikosia (2022), Coil, Hot Wheels Athens, Athen (2021) und Fair-face Elysée, Thkio Ppalies, Nikosia (2019), u.a. Toumazou hat an Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter SISTERHOOD, Streaming voices unifying energies, Angelo Plessas und P.E.T. Projects, Nikosia (2021); Touch Release, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden (2021); Hypersurfacing, NiMAC, Nikosia (2019); Soft stone documents, Municipal Arts Centre, Limassol (2017), u.a. Neoterismoi Toumazou (Toumazous ehemaliges Kollektiv mit Orestis Lazouras und Marina Xenofontos) wurde als besonderer Gast in den von Jan Verwoert kuratierten zypriotischen Pavillon, Biennale Arte 2017, Venedig, eingeladen. Toumazou ist (Mit-)Gründerin von Neoterismoi Toumazou, Maria Editions und Metafora. Sie war Gaststudentin an der Städelschule in Frankfurt, nachdem sie ihr Studium am Goldsmiths College in London und an der Glasgow School of Art abgeschlossen hatte. RHYTHM, CITIZEN ist ihre erste institutionelle Einzelpräsentation.  

Die Ausstellung wird mit großzügiger Unterstützung des stellvertretenden zypriotischen Ministeriums für Kultur – Kulturelle Dienstleistungen, Point Centre for Contemporary Art, und von steirischer herbst ’22 realisiert. Maria Toumazous Residency im Grazer Kunstverein wird durch die Unterstützung des stellvertretenden zypriotischen Ministeriums für Kultur – Kulturelle Dienstleistungen (im Rahmen des TRANSIT 2022 Artist Residency Programs) ermöglicht.

Die Ausstellung wäre ohne die Unterstützung von Hot Wheels Athen, Mariel Kouveli, Claudia Paschalides und Orestis Lazouras nicht möglich gewesen.

Maria Toumazou, Sammlung der Künstlerin, 2022. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin.
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Installationsansicht von Maria Toumazou & Photo Net, Developing, 2022. Geliehene Balgpumpen (Ersatzteile für Noritsu Minilab), Verkabelung, Edelstahlsockel. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou & Photo Net, Developing, 2022, und Maria Toumazou, „Entrance to offices“, 2022. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Maria Toumazou, “Entrance to offices”, 2022. Gefundene und modifizierte Glastür, Schiebetürmechanismus, Bewegungssensor, Verkabelung, Schmutz. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou, Graduals, 2022, Felix Taylor, Banister bed prototype, 2022, Maria Toumazou, Found tongues, 2022, und Koula Savvidou, Borrowed time, 2008-9. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou, Graduals, 2022, und Found tongues series, 2022, und Felix Taylor, Banister bed prototype, 2022 als Teil von RHYTHM, CITIZEN, Grazer Kunstverein, 2022. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Maria Toumazou, Found tongues (city keys), 2022. Vernickelte Bronze. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Maria Toumazou, Found tongues (body), 2022. Vernickelte Bronze. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Felix Taylor, Banister bed prototype, 2022, und Claudia Paschalides, Mahmoud/Istanbul, Februar-August 2022, 2022. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou, Graduals, 2022, und Found tongues (city keys), 2022. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou, „Caution“, 2022, und Koula Savvidou, Borrowed time, 2008-9. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou, „Caution“, 2022, und Door (beat), 2022. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou, „Caution“, 2022, Door (beat), 2022, und Koula Savvidou, Borrowed time, 2008-9. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou, „Caution“, 2022, Door (beat), 2022, Untitled, 2022, RHYTHM series, 2022, CITIZEN series, 2022, und Koula Savvidou, Borrowed time, 2008-9. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou, Untitled, 2022, und RHYTHM (Flowers on white), 2022. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Detail von Maria Toumazou, Untitled, 2022. Gewebe (Tecno 401 bronzo), Lüfterteile, Motor, Verkabelung. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Installationsansicht von Maria Toumazou, CITIZEN Serie, 2022, und RHYTHM Serie, 2022. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Maria Toumazou, RHYTHM (Linear), RHYTHM (Bell pendulum), RHYTHM (Roman), und RHYTHM (Flowers on white), 2022. Vernickelte Bronze. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com
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Maria Toumazou, CITIZEN (Blue), CITIZEN (Circle on circle), RHYTHM (Oval), RHYTHM (Clear), und RHYTHM (One piece), 2022. Vernickelte Bronze. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Grazer Kunstvereins. Foto: kunst-dokumentation.com

(1) Kommunikation/Kunstvermittlung (20 Stunden / Woche)

Der Grazer Kunstverein erweitert sein Team und ist auf der Suche nach einer motivierten Person, die den Bereich der Kommunikation sowie jenen der Kunstvermittlung übernehmen bzw. aufbauen möchte.

Aufgaben
– Entwicklung und Realisierung von Kommunikationsstrategien
– Social Media und digitale Kommunikation
– Redaktionelle Assistenz und Übersetzung (online & Print)
– Konzeption und Durchführung von Kunstvermittlungsprogrammen
– Entwicklung von Kooperationen mit lokalen, nationalen und internationalen Bildungseinrichtungen
– Besucher*innenbetreuung

Voraussetzungen
– Erfahrung in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Kunstvermittlung
– Ausgezeichnete Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift (weitere Sprachen von Vorteil)
– Interesse an zeitgenössischer Kunst und ihren Diskursen
– Hohes Maß an Selbstständigkeit und Selbstorganisation
– Erfahrung in der Organisation und im Projektmanagement
– Kenntnis der lokalen und internationalen Kunst- und Kulturszene
– Offenes, kommunikatives Auftreten

20 Stunden / Woche
Arbeitsbeginn zum ehestmöglichen Zeitpunkt. Die Stelle ist bis 31.3.2023 mit der Möglichkeit auf Verlängerung befristet.

Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Motivationsschreiben, je 1 Textprobe in Deutsch und Englisch) bis 31. Juli 2022 an Dr.in Tanja Gurke tg@grazerkunstverein.org.

(2) Praktikum (24-30 Stunden/Woche)

Der Grazer Kunstverein sucht regelmäßig motivierte Praktikant*innen, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren und Einblick in die verschiedenen Berufsfelder in einem Kunstverein gewinnen möchten.

Aufgaben
– Mitarbeit bei der Organisation und Vorbereitung von Ausstellungen
– Unterstützung bei Eröffnungen und Veranstaltunge
– Unterstützung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
– Mitarbeit bei der Besucher*innenbetreuung und der Büroadministration
– Recherchetätigkeiten

Voraussetzungen
– Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
– Offenheit und Kommunikationsfreude
– Flexibilität und Teamfähigkeit
– Hands-On Mentalität und Selbstständigkeit
– Pflicht- oder studienbegleitendes Praktikum bzw. Berufsorientierung

24-30 Stunden / Woche
Dauer: 2-3 Monate
EUR 300/Monat

Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf + Motivationsschreiben) bis 31. Juli 2022 an Dr.in Tanja Gurke tg@grazerkunstverein.org.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen!

In Tongues ist ein Soundprogramm in Begleitung von appendage, der Einzelausstellung von Iris Touliatou. Im Büroraum des Grazer Kunstvereins aktiviert, hinterfragt das Soundprogramm die herkömmliche Funktion dieses „oralen Ortes.“ Die mündlichen Beiträge der Künstler*innen Eduardo Costa, Eleni Poulou, Hanna Weiner und Lutz Bacher durchbrechen den Raum der üblicherweise mündliche Verhandlungen, Transaktionen, Kommunikation und Austausch beherbergt und verwandeln ihn in einen Ort an dem institutionelle Sprache mit der Poesie eines singenden Vogels, eines spionierenden Spions oder eines vorbeifahrenden Rasers durchdrungen wird.

Das Programm wird jeden Samstag im Laufe der Ausstellung aktiviert.

Eduardo Costa
Eduardo Costa Chats With The Birds I, 2014, Audio, 1:26
Eduardo Costa Chats With The Birds II, 2014, Audio, 4:45
Eduardo Costa Chats With The Birds III, 2014, Audio, 6:22
Courtesy of the artist.

Eleni Poulou
Attunement and the white telephone, 2022, Audio, 8:50
Courtesy of the artist.

Alison Knowles
California Sandals, 1991, from Frijoles Canyon, written by Alison Knowles & Joshua Selman, performed by Alison Knowles, originally released in 1992 on CD & cassette by Nonsequitur Foundation/¿What Next?, Audio, 4:59
Copyright Alison Knowles & Joshua Selman. Courtesy of Alison Knowles.

Hannah Weiner
Three Poems, 1969, from Tape Poems, ed. Eduardo Costa and John Perreault, 1969.
Poem 2: The Problem, Audio, 0:29
Poem 3: Helium and Krypton, Audio, 1:06
Poem 4, Part 1: The Sound of an Object in One-Dimensional Motion Along a Line from A to B, Audio, 0:41
Poem 4, Part 2: The Sound of an Object in One-Dimensional Motion Along a Line from B to C, Audio, 0:42
Poem 4, Part 3: The Sound of an Object in One-Dimensional Motion Along a Line from C to D, Audio, 0:39
Poem 4, Part 5: Speed Racer, Audio, 1:00
Courtesy of Eduardo Costa, and Charles Bernstein for Hannah Weiner in trust.

Lutz Bacher
The Sea. Spies Like Us, 2012–2013, Audio, 18:02
Courtesy of The Estate of Lutz Bacher and Galerie Buchholz.

Eduardo Costa (geb. 1940, Buenos Aires) lebt und arbeitet in Buenos Aires. Er lebte 25 Jahre in den Vereinigten Staaten, wo er mit Vito Acconci, Scott Burton, Dan Graham, John Perreault, Marjorie Strider und Hannah Weiner zusammenarbeitete. In Brasilien war er Teil der Gruppe von Helio Oiticica, zu der auch Lygia Clark, Lygia Pape, Antonio Manuel und andere aus der Schule von Rio gehörten. Costas Werke befinden sich in den Sammlungen des MoMA, New York; des Guggenheim Museums, New York; des Metropolitan Museum of Art, New York; des Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid; des Museu de Arte Moderna, Rio de Janeiro; und anderen.

Eleni Poulou macht seit über 30 Jahren Musik mit verschiedenen Musiker*innen in unterschiedlichen Musikformaten, darunter The Fall, Lee Scratch Perry, Shizuo und derzeit mit NOHE NOSHE, Kaffe Mathews, The Caretaker/James Leyland Kirby, Zsolt Sores, Hilary Jeffery, Wolfgang Seidel, Burkhard Beins, Moon Gear, Andre Vida, Recycling Plastic Inevitable und vielen anderen Freund*innen und Kolleg*innen. Sie hat mehrere monatliche Radiosendungen, u. a. bei Cashmere Radio und Movement Athen. Poulou lebt und arbeitet in Berlin.

Alison Knowles (geb. 1933, New York City) ist eine bildende Künstlerin, die für ihre Klangarbeiten, Installationen, Performances, Publikationen und ihre Zusammenarbeit mit der 1962 gegründeten experimentellen Avantgarde-Gruppe Fluxus bekannt ist. Als Gründungsmitglied von Fluxus begann Knowles in den frühen 1960er Jahren mit der Verwendung von Cage’schen Kompositionsmitteln wie unbestimmter Performance und Zufallsoperationen. Knowles arbeitete mit Marcel Duchamp an einem Siebdruck seiner Coeurs Volants zusammen und gestaltete und gab John Cages Notations (1968), ein Buch mit visuellen Musikpartituren, mit heraus. Zu ihren Fluxus-Performance-Partituren gehören Make a Salad (1962), Shoes of Choice (1963), und  The Identical Lunch (1969). TheHouse of Dust (1967) gehörte zu den ersten computerisierten Gedichten. Knowles lebt und arbeitet in New York City.

Hannah Weiner (geb. 1928 in Providence, gest. 1997 in New York City) war eine experimentelle Dichterin, die oft mit den Language Poets in Verbindung gebracht wird, einer Avantgarde-Gruppe von Schriftsteller*innen wie Bernadette Mayer, Leslie Scalapino, Susan Howe und Charles Bernstein. In den 1970er Jahren begann sie Gedichte (ihre „hellseherischen Gedichte“) zu verfassen, die auf den Worten basieren, die sie auf ihrer Stirn und anderen Oberflächen sah. Zu Weiners veröffentlichten Sammlungen gehören ein Band aus ihrer Zeit vor der Hellsichtigkeit, The Magritte Poems (1970); Clairvoyant Journal (1973); Little Books / Indians (1980); Code Poems (1982); Gedichte, die auf internationalen Seefahrtscodes basieren, SPOKE (1984); The Fast (1992); We Speak Silent (1996); und die Sammlung Hannah Weiner’s Open House.

Lutz Bacher (1943-2019) lebte in Berkeley, Kalifornien, und New York City. Ihr Archiv, The Betty Center, befindet sich in New York und kann nach Vereinbarung besucht werden.

In Tongues. Photo: kunst-dokumentation.com

prefaces to appendage ist in Verbindung mit der Ausstellung appendage von Iris Touliatou erschienen. Es versammelt eine Reihe von Vorworten zur Ausstellung, geschrieben von Arnisa Zeqo, Lisa Holzer, Tom Engels und Quinn Latimer, denen verstreute Bilder der Infrastruktur des Grazer Kunstvereins vor der Ankunft von appendage vorangestellt sind. Unter der Leitung von Iris Touliatou beschwören diese Stimmen Vorahnungen, Segnungen, Eröffnungen oder, einfach gesagt, Momente eines angehängten Vorher.

Herausgeber: Tom Engels
Konzeptionelle Entwicklung: Iris Touliatou, Tom Engels, Julie Peeters
Grafische Gestaltung: Julie Peeters
Lektorat: Tom Engels, Verena Borecky, Bryana Fritz
Fotografie: Simon Veres
Druck und Bindung: Benedict Press, Münsterschwarzach
Auflage: 350
Schriftart: Kleisch GK von Chiachi Chao
63 Seiten, s/w, Englisch
ISBN: 978-3-9505230-1-0
Preis: 9,- Euro, 5,- Euro für Mitglieder

Anlässlich von appendage, der Einzelausstellung von Iris Touliatou, werden Touliatou und Tom Engels, der Kurator der Ausstellung, ein Gespräch über die Entstehung der Ausstellung und Touliatous Werk im Allgemeinen führen.

Aufmerksam auf die Art und Weise, wie Objekt, Geste und Affekt miteinander verwoben sind, schwankt appendage zwischen den Überresten einer zerbrochenen Existenz und dem ungezügelten Wunsch und Vergnügen, Dinge wieder zusammenzuhalten. Durch die Nutzung von vor Ort verankerten sowie verlagerten Materialien entfaltet sich appendage als eine Reihe von materiellen und situativen Vorrichtungen, die wiederum mit der architektonischen und sozialen Infrastruktur des Grazer Kunstvereins ver- oder eingebunden sind.

Türen, Türrahmen, Griffe, manuelle Mechanismen, Anschlüsse für den Außenbereich, Türspione, Sturmhaken, Scharniere, Stopper, doppelseitiges 3M-Klebeband, selbstklebend, Kit zur Entfernung von Fenstertönungen, PVC-Dämpfer und Schrauben, Löcher, Originalsäule, moderne Kopie der Originalsäule, Trennwände, verzinkter Stahl, Gipskartonplatten, weiße Farbe, schwarzes Olympia Schnurtelefon, Wandtext, Wandbefestigungssystem, Wandabsorber, Telefonspeicher, Klingelton, Telefonhörer, große Tasten, Funklochzonen, Audio-Assist-Funktion, Fernzugriff, Kabel, Splitter, verpasste Anrufe, Anrufliste, Mitgliedsbeitrag, Mitgliedsvorteile, Sendungen, offener Brief, Vereinbarungsvorlage, Computerboden, Kalziumsulfat, hochfestes Polypropylen, Vinyl, Linoleum, Laminat, Gummi, abgesenkte und umgedrehte Paneele, entfernter Teppich, Sockel, Kopf, Sockelgruppe, Stringer, frühere Institutionsidentität, Briefpapier, Stoßfänger, Nippelschutz, Zuckerersatz, Stretchfolie, Küchenmaschine, Standardmesser, Trinkwasserbrunnen, Fittings, Ringe, Edelstahlrohre, Winkelstücke, Reduzierstücke, T-Stücke, Kreuzstücke, Kupplungen, Verschraubungen, Adapter, Ösen, Armaturen, Flansche, Ventile, Abflüsse, Reibebegriff, Steckdosen, Verteilertafeln, Geräteträger, Humanscale NeatLink Kabelmanagement, Defender Mini, Gummikanal, Defender Kabelbrücke kompakt, Leitungsverkabelung, heutiger Standard, Anschlussdose, 30 Meter Telefonverlängerungskabel, 300 Badeanzugsets, 300 Shirts, Motoren, kühlende Wasserpumpe, Druckerhöhungspumpe, Umwandler, Kabel, Ladegerät, Netzwerk, Alarm, Sicherheitsschlüsselbox, Passwort, Extender Pro, Repeater Pro, Kabelverzweiger, Waveshare-Bildschirme, Schwarzglas, Kartons, Bio-Eier, Sicherheitsleuchten, Leihleuchten, Ausstellungsleuchten, 3 Gestelle, 6 Quadrate, Leuchtstoffröhren, Elektroden, parallelgeschaltete Steckdosen, Kreuzverschraubung, Thermopapier, Addiermaschinen, Beschichtung, Zero-Ink-System, Wärme, Sonne, Reibung, Armfetisch, Handfetisch, Transporter, CB0209PH, Bücher über Ereignisse je nach Geburtsdatum, alte Astrologiebücher, Vorworte, Drähte, aus dem Verkehr gezogene Metallzäune und -käfige, gebürsteter Nickel 6er-Pack Edelstahl, Goldfäden, Innentüren, Separatoren, Handauflagen, Windbreaker, Weingläser, magnetische Unterhosen, Glückspillen, unpfändbares Eigentum, türkise Sonnenbrille, Außenemulsion, Kübel, Eismaschinen-Leihgabe, Sauerstoffkonzentrator, PVC-Gürtel, Plastikfolie, zwei identische Melaminboxen mit Schlössern, Weihnachtsbäume, die letzten 230 Objekte aus einem Geschäft (verkauft), Diverses für Vögel, einige große schwarze Ledersofas, Wir Frauen die komplette Serie, freier Eintritt,… häufen sich an und trennen sich ab.

appendage entsteht in der strukturellen Zergliederung der Institution als öffentlicher Körper. Zugang, Daten, Telefongespräche, Wasserversorgung, Temperatur, Elektrizität, Architektur, Geografie, Rechtsverbindlichkeit, Mitgliedschaft und Unterstützungsstrukturen werden durch ihre Umverteilung, Umleitung oder Unterbrechung neu bewertet. In einem solchen Fall von struktureller Störung hebt appendage institutionelle Funktionen aus ihren normativen Verhaltensweisen heraus und füllt sie mit flüchtigen Zugehörigkeiten und Wahlverwandtschaften wieder auf.

appendage legt offen, wie Objekte und ihre Funktionen weiterhin untrennbar von persönlichen und kollektiven Bindungen dahintreiben, und verkörpert die Verflechtung zwischen Infrastruktur und affektiven Ökonomien. appendage legt die Transaktionsbedingungen offen, die die kollektiven Dimensionen der Intimität konstituieren, und entzündet sie.

appendage wird begleitet von prefaces to appendage, einer Publikation mit Beiträgen von Arnisa Zeqo, Iris Touliatou, Julie Peeters, Lisa Holzer, Tom Engels und Quinn Latimer.

appendage wird ein Soundprogramm mit Beiträgen von Künstler*innen wie Eduardo Costa, Eleni Poulou, Hannah Weiner u. a. ausrichten.

Am 24. Juni eröffnen neben dem Grazer Kunstverein auch HALLE FÜR KUNST Steiermark (18:00) und <rotor> (20:00) ihre Ausstellungen. Die Eröffnungsrede im Grazer Kunstverein findet um 19:00 statt. Im Anschluss an die Eröffnungen gibt es DJ-Set und Drinks in der Kombüse. Es wird außerdem wieder einen Shuttlebus aus Wien geben:
15:00 Abfahrt Opernringhof Wien nach Graz
22:30 Abfahrt Burgring 2 nach Wien
Voranmeldung unter: lw@​halle-​fuer-​kunst.​at

Iris Touliatou (geb. 1981, Athen) lebt und arbeitet in Athen. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen zählen Organs, EXILE, Wien (2020); und Overnight, Radio Athènes, Athen (2019). Touliatou hat unter anderem an folgenden Gruppenausstellungen teilgenommen: 2021 Triennial: Soft Water Hard Stone, New Museum, New York (2021-22); Work and Leisure, Mailand (2022); When I state I am an anarchist, PLATO, Ostrava (2022); Anabasis, Rodeo Gallery, Athen (2022); Eclipse, die 7. Athen Biennale (2021); Lives of an Object, Andreas Melas und ARCH, Athen (2021); The Way In, Haus N Athen, Athen (2021); Anti Structure, DESTE Foundation, Athen (2021); Interval, Goethe-Institut Athen (2021); The Same River Twice, Benaki Museum, Athen (2019); und Manifesta 12, 5x5x5: Selected Projects, Palermo (2018). Im Jahr 2022 wird Touliatou an SIREN (some poetics) der Amant Foundation, New York, teilnehmen. appendage ist ihre erste institutionelle Ausstellung in Österreich.

Grazer Kunstverein’s distribution box, 2022. Photo: Simon Veres.
Iris Touliatou, untitled (still not over you), 2022, detail.
Ceiling light fixtures acquired from defunct offices in Athens, fluorescents, circuit, cable, outlets. Photo:
Eftychia Vlachou.
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Installation view of Iris Touliatou, frame fetish (column reduction), untitled (diversion) and untitled (sweet and low), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, frame fetish (column reduction) and untitled (diversion), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (diversion), untitled (oral) and untitled (still not over you), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (oral), untitled (still not over you) and untitled (sweet and low), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (oral) and untitled (sweet and low), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (oral) and untitled (sweet and low), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (oral) and untitled (sweet and low), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (oral) and untitled (sweet and low), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (adults) and untitled (sweet and low), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (placeholder), untitled (adults) and untitled (sweet and low), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (placeholder), untitled (adults) and untitled (sweet and low), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, happiness, 2018 to 2022, (to Laurie), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com
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Installation view of Iris Touliatou, untitled (sweet and low) and untitled (placeholder), 2022, as part of appendage, 2022, Grazer Kunstverein. Courtesy of the artist and Grazer Kunstverein. Photo: kunst-dokumentation.com

Dialoge ist ein diskursives Veranstaltungsprogramm des neu gegründeten Zentrums für GegenwartsKunst der Universität Graz, welches von 16.-21. Mai im Grazer Kunstverein stattfindet. Unter dem Titel Kunst – Politische Verantwortung – Soziale Gerechtigkeit setzt das Programm aktuelle sozio-politische Schwerpunkte. Im Mittelpunkt stehen die Konfliktzonen Europas, Vielfältigkeit im Zusammenhang mit der Hinterfragung und Neudefinierung von Identitätskonzepten, sowie Fragen rund um Kolonialismus und Imperialismus.

Akte der politischen Selbstbestimmung stellen oft verwoben in künstlerischen Praktiken Formen des Widerstandes dar. Der vierte Dialog beinhaltet Beiträge von Mark Nash (Vortrag), Yagazie Emezi (Artist Talk), Ryan Cosbert (Artist Talk), Belinda Kazeem-Kamiński (Artist Talk) und Florian Bieber (Vortrag).

Das aktuelle Programm finden Sie auf der Website des Zentrums für GegenwartsKunst der Universität Graz.

Dialoge ist ein diskursives Veranstaltungsprogramm des neu gegründeten Zentrums für GegenwartsKunst der Universität Graz, welches von 16.-21. Mai im Grazer Kunstverein stattfindet. Unter dem Titel Kunst – Politische Verantwortung – Soziale Gerechtigkeit setzt das Programm aktuelle sozio-politische Schwerpunkte. Im Mittelpunkt stehen die Konfliktzonen Europas, Vielfältigkeit im Zusammenhang mit der Hinterfragung und Neudefinierung von Identitätskonzepten, sowie Fragen rund um Kolonialismus und Imperialismus.

Theoretische sowie künstlerische Reaktionen gegen Stereotypisierung und Zuschreibungen in Verbindung mit dem Geschlecht bilden den Kern des dritten Dialogs mit Beiträgen von David Getsy (Vortrag), Alexandra Hammond (Performance), Furusho von Puttkammer (Performance), Masha Godovannaya (Vortrag) und Bárbara Wagner und Benjamin de Burca (Screening).

Das aktuelle Programm finden Sie auf der Website des Zentrums für GegenwartsKunst der Universität Graz.

Dialoge ist ein diskursives Veranstaltungsprogramm des neu gegründeten Zentrums für GegenwartsKunst der Universität Graz, welches von 16.-21. Mai im Grazer Kunstverein stattfindet. Unter dem Titel Kunst – Politische Verantwortung – Soziale Gerechtigkeit setzt das Programm aktuelle sozio-politische Schwerpunkte. Im Mittelpunkt stehen die Konfliktzonen Europas, Vielfältigkeit im Zusammenhang mit der Hinterfragung und Neudefinierung von Identitätskonzepten, sowie Fragen rund um Kolonialismus und Imperialismus.

Im zweiten Dialog mit dem Titel Trust & Intransigence wird eine besondere Akzentuierung auf europäische Konfliktzonen gesetzt. Er soll eine Plattform für einen produktiven Austausch zwischen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen bieten. Mit Positionen von Saddam Jumaily (Artist Talk), Marita Muukkonen, Ivor Stodolsky (Dialog), Jasmina Cibic (Artist Talk), Alexandra Hammond (Performance), Ekaterina Degot (Statement), Vedran Dzihic (Vortrag) und Anri Sala (Screening).

Das aktuelle Programm finden Sie auf der Website des Zentrums für GegenwartsKunst der Universität Graz.

Dialoge ist ein diskursives Veranstaltungsprogramm des neu gegründeten Zentrums für GegenwartsKunst der Universität Graz, welches von 16.-21. Mai im Grazer Kunstverein stattfindet. Unter dem Titel Kunst – Politische Verantwortung – Soziale Gerechtigkeit setzt das Programm aktuelle sozio-politische Schwerpunkte. Im Mittelpunkt stehen die Konfliktzonen Europas, Vielfältigkeit im Zusammenhang mit der Hinterfragung und Neudefinierung von Identitätskonzepten, sowie Fragen rund um Kolonialismus und Imperialismus.

Der erste Dialog behandelt das Thema Mythos Heimat und Postmigration mit Positionen von Wolfgang Meixner (Buchpräsentation), Marc Hill (Buchbesprechung), Steffen Schneider (Statement), Renate Hansen-Kokoruš (Vortrag) und Djordje Čenić (Artist Talk und Screening).

Das aktuelle Programm finden Sie auf der Website des Zentrums für GegenwartsKunst der Universität Graz.