grazerkunstverein

(Filmvorführung)

A Song of Ceylon

Laleen Jayamanne

02/08 - 12/08/2023

A Song of Ceylon (51 Min., 1985) ist eine Studie über Kolonialismus, Gender und den Körper. Er inszeniert und interpretiert ein srilankisches Ritual der Geisterbesessenheit und -heilung und hat die Form eines stilisierten nicht-narrativen Films, der eine audiovisuelle Montage „besessener Körper“ präsentiert. Der Titel bezieht sich auf Basil Wrights Dokumentarfilm The Song of Ceylon aus dem Jahr 1934 über die damalige britische Kolonie Ceylon, die 1972 in Sri Lanka umbenannt wurde. Indem Jayamannes Film die Idee der Abwesenheit und der zurückgenommenen Geschichte aufgreift, verfolgt er einen Ritus des Körpers.

A Song of Ceylon wird im Rahmen von The Work We Share gezeigt, einem Filmprogramm mit zehn neu digitalisierten Filmen aus der Cinenova-Sammlung. Die Filme, die zwischen 1972 und 1994 produziert wurden, behandeln oppositionelle Geschichten und Fragen der Differenz durch die Brille von Geschlecht, Rasse, Sexualität, Gesundheit und Gemeinschaft.

The Work We Share versammelt eine Reihe von Filmen, die zuvor unter prekären Bedingungen existierten, da in einigen Fällen die Negative verloren gegangen sind oder die einzige Kopie die Verleihfilmkopie ist. Mit diesem Programm soll die gegenseitige Abhängigkeit von Cinenova anerkannt werden: von der Organisation zu den Filmemacher*innen, Kulturschaffenden, Gemeinschaften und Einzelpersonen. Wie können wir unsere wechselseitigen Beziehungen anerkennen? Wie können wir unseren Platz in einem Netzwerk von Kommunikation, Beziehungen und Ressourcen erkennen, insbesondere als eine nicht finanzierte ehrenamtliche Organisation? Auf welche verschiedenen Arten von Arbeit stützt sich unsere Arbeit? Wie können wir diese Arbeit gegenseitig unterstützen?

Cinenova ist eine von Freiwilligen geführte Wohltätigkeitsorganisation, die das Werk feministischer Film- und Videomacher*innen bewahrt und verbreitet. Sie wurde 1991 aus dem Zusammenschluss zweier feministischer Film- und Videoverleihe, Circles und Cinema of Women, gegründet, die beide 1979 entstanden sind. Cinenova vertreibt derzeit über 300 Titel, darunter künstlerische Bewegtbilder, Experimentalfilme, narrative Spielfilme, Dokumentarfilme und Lehrvideos, die von den 1910er bis zu den frühen 2000er Jahren entstanden sind.

Laleen Jayamanne lehrte Filmwissenschaften an der Universität Sydney. Ihr Grundstudium absolvierte sie in Sri Lanka. Sie hat einen Master in Theaterwissenschaften von der New York University und einen Doktortitel in Filmwissenschaften von der University of New South Wales mit dem Thema  „The Positions of Women in the Sri Lankan Cinema, 1947-1979.“ Sie ist die Autorin von The Epic Cinema of Kumar Shahani (Indiana University Press, 2015) und The Poetic Cinema and the Spirit of the Gift in the Films of Pabst, Paradjanov, Kubrick and Ruiz (Amsterdam University Press, 2021).

01Laleen Jayamanne, A Song of Ceylon (Standbild), 1985. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und von Cinenova.

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